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Noch um 1910 geschlossener Waldbestand

Ereignis-Datum: 1. Januar 1902

Die Böden rund um die Bauernschaft waren schlecht. Erschwerend kam hinzu, dass die Bauern nur „Pächter“ ihres Grund und Bodens waren, und dass sie dem Landesherrn, d.h. dem Grafen gegenüber abgabepflichtig waren. Grundherr war noch im 19. Jahrhundert der Grafschaftbesitzer Tenge aus Niederbarkhausen (Lippe). Es dauerte bis in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts, bis sich auch die letzten Landwirte aus den Verpflichtungen freikaufen konnten.

Dem gegen Ende des 19. Jahrhunderts einsetzenden Aufschwung der Landwirtschaft durch die Erfindung des Kunstdüngers standen in Westerwiehe zunächst Hindernisse entgegen: Die Ems war noch nicht reguliert und setzte jährlich weite Gebiete unter Wasser. Zudem war ein großer Teil noch mit Wald bedeckt. Noch um 1910 reichte ein geschlossener Waldbestand bis an die jetzige Grundschule. Die 1902 in Betrieb genommene Eisenbahnstrecke „Wiedenbrück-Delbrück-Sennelager“ führte auf Westerwieher Gebiet teilweise durch Wald.

Der überwiegende Teil der Bevölkerung mußte durch Nebenerwerb den Lebensunterhalt bestreiten. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde deshalb die häusliche Leinenspinnerei betrieben. Viele Männer arbeiteten in der Fremde als Grasschneider in Holland, in Steinbrüchen oder Ziegeleien im Münsterland oder nach 1870 im Ruhrgebiet.

 

Quellennachweis: Aus der Geschichte der Bauernschaft Westerwiehe von Michael Schickhoff

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