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Modernes Multifunktions-Spielfeld muss warten

Presseartikel aus”Neue Westfälische” vom 05.01.2022
Redakteurin: Birgit Vredenburg
Der erst im November gestellte Antrag aus Westerwiehe hat mit Blick auf die schon länger beantragten Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen anderer Sportvereine im Stadtgebiet keine Priorität.

Rietberg. Der TV Germania Westerwiehe hofft auf die Realisierung eines 13 mal 20 Meter großen multifunktionalen Multicourt-Minispielfeldes für Ballsportarten wie Fußball, Streetball, Volleyball oder Basketball auf seiner Sportanlage an der Berkenheide. Im November haben Ortsvorsteher Detlev Hanemann und die Ratsmitglieder aus dem Kükendorf beantragt, diese Maßnahme bis zum 15. Januar 2022 zur Förderung anzumelden. „So kurzfristig funktioniert das aber nicht“, stellte Bauamtsleiter Mattias Setter kürzlich im Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung klar.

„Zum einen fehlen in dem vorgelegten Angebot über 60.938 Euro die Kosten für den notwendigen Unterbau, zudem müssen sämtliche Leistungen ausgeschrieben und für den Förderantrag eine Entwurfsplanung erstellt werden“, sagte Setter und betonte, dass Fehler, die sich einschleichen können, wenn der Antrag auf die Schnelle übers Knie gebrochen werde, zu Lasten der Stadt gingen.

Kämmerer und Beigeordneter Andreas Göke erinnerte an die jüngst vom Stadtsportverband vorgelegte, elf Punkte umfassende Prioritätenliste der zwischen 2017 und 2021 beantragten Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen im Sportstättenbereich. Auf dieser Liste stehe die Errichtung eines Minispielfeld-Bandensystems in Westerwiehe an letzter Stelle – ohne zeitliche Einstufung. Außerdem seien die Kosten hier mit 36.000 Euro deutlich zu niedrig angesetzt.

„Über das Förderprogramm ;Strukturentwicklung des ländlichen Raums’ mit einer 65-prozentigen Förderung wurde auch schon die Realisierung der Dorfplatzgestaltung Mastholte beantragt. „Da dieses Projekt schon vor einigen Monaten von der Politik genehmigt wurde, sollte das Minispielfeld auch mit Priorität realisiert werden“, heißt es im Antrag aus Westerwiehe. Aus Sicht der Stadtverwaltung bietet sich ein Vergleich mit der möglichen Landesförderung für die Umfeldgestaltung des Handwerkerbaums in Mastholte indes nur bedingt an. Dort stehe die Gestaltung einer neuen Dorfmitte im Vordergrund. Bei dem Antrag aus Westerwiehe handele es sich dagegen eher um die Neuanlage einer Sportaußenanlage. Außerdem sei zu berücksichtigen, dass bereits seit September 2020 auch aus Varensell ein Antrag zum Neubau eines Kunstrasenplatzes mit Schaffung einer Multifunktionsfläche vorliege (Platz neun der Prioritätenliste).

Aber auch hier fehle es noch an einer echten Verfügbarkeit der Fläche sowie an einer durchgeplanten validen Finanzierung. Auch die Verwaltung müsse hier noch ihre Hausaufgaben machen, was aber „schlicht und ergreifend aufgrund der Vielzahl der Maßnahmen, die wir im Haushaltsjahr 2022 abzuarbeiten haben, nicht so ohne weiteres möglich ist“, sagte Bürgermeister Andreas Sunder. Eine zusätzliche Maßnahme mit einem weiteren Investitionsvolumen erhöhe den Umsetzungsdruck für das städtische Personal noch einmal. Sunder wies außerdem darauf hin, dass das Minispielfeld nur über eine Erhöhung der Kreditaufnahme finanziert werden könne.

Gerd Muhle (SPD) erinnerte an die Beschwerde von Stadtsportverbandschef Meinolf Hillemeier vor wenigen Wochen, dass die in Absprache mit den Vereinen aufgestellte Prioritätenliste nicht immer eingehalten werde: „Wir sollten den Stadtsportverband nicht schon wieder übergehen.“ Heinrich Isenbort (CDU) betonte, „dass wir mit unserem Antrag auf keinen Fall andere Vereine oder den Stadtsportverband übergehen wollen“.

Josef Beermann (FWG) erklärte, dass der Förderantrag erst nach Vorlage aller Kosten gestellt werden könne und riet davon ab, jetzt im Hauruckverfahren eine Entscheidung zu treffen. „Der Antrag wurde erst am 8. November gestellt. Es brennt nicht. Wir sollten das Projekt vernünftig planen, danach den Förderantrag auf den Weg bringen und 2023 oder 2024 in die Realisierung gehen – sofern der Stadtsportverband mitspielt.“ Die übrigen Fraktionen stimmten dieser Vorgehensweise einhellig zu. Ralph Böwingloh (FDP) enthielt sich. Er forderte die Westerwieher auf, andere Wege zu gehen und Fördergelder von den ortsansässigen Unternehmen zu generieren.

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