Krise ist auch Chance… Mario Kleinemeier zur Pandemie 2021
Presseartikel aus “Unser Rietberg” Ausgabe Nr.25 vom 24. März 2021
Westerwiehe (pb). Er gilt als Mann der klaren Worte, der Nachdenklichkeit und deutlicher Meinungen – DiözesanBundesmeister Mario Kleinemeier ist Schütze durch und durch und lebt das Schützenwesen im Kükendorf ebenso wie an der enorm verantwortungsvollen Position im Verband. Jammern über die Absagen der großen und kleinen Feste kommt für ihn indes nicht in Frage. Weder in 2020, noch in 2021.
„In jeder Krise liegt auch eine Chance“ formuliert es der Bundesmeister auf der Verbandshomepage und veröffentlicht dort ausführlich einige Gedanken zur Situation.
„Wir leben derzeit in sehr turbulenten Zeiten. Mit dem Ausbruch des Corona-Virus veränderte sich die Welt, wie wir sie kennen, dramatisch. Viele von Euch haben Zweifel, sind unsicher, haben Angst. Wir alle spüren diese Unsicherheit und haben viele Fragen: Bin ich noch sicher? Ist meine Familie sicher? Was passiert in dieser Krise? Wie lange wird sie dauern? Viele von Euch fragen auch: Was wird aus unseren Traditionsveranstaltungen, was wird zum Beispiel aus unserer Schützenfestsaison 2021. Wie wird die zukünftige ehrenamtliche Arbeit in unseren Vereinen und Verbänden aussehen und wie werden wir nach dieser Krise unseren Mitgliedern wieder einen Mittelpunkt im Vereinsleben geben können.
Ich kann die oben gestellten Fragen nicht für jeden einzelnen individuell beantworten, aber ich kann Euch meine Perspektive auf die Situation und auch meine Vision davon, wie wir als Schützenfamilie auf diese nie dagewesene Herausforderung reagieren, darlegen“, schreibt Kleinemeier.
Und weiter:“Sicherlich wird das Jahr 2021 ein seltsames Jahr, aber auch ein Jahr der Entscheidungen sein. Wir befinden uns inmitten einer gewaltigen Turbulenz, die all unsere Lebenssysteme erfasst hat: Politik, Wirtschaft, Organisationen und natürlich unser Vereins- und Verbandsleben. Auch das Schützenwesen in unserem Diözesanverband Paderborn, das sicherlich ein wichtiger Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens ist, ist in einer gewissen hoffnungsvollen Wartestellung.“
Kleinemeier auch: „Ist es nicht gerade das Vereinsleben, was uns in den zurückliegenden Monaten gefehlt hat? Wir vermissen das Miteinander in unseren Verbänden und Vereinen und das persönliche Gespräch Face to Face bei gemeinsamen Veranstaltungen und den daraus resultierenden persönlichen Kontakt.
Wir stehen doch Tag für Tag in einer Art Austausch im gesellschaftlichen Leben und natürlich auch im gemeinsamen Wirken in unseren Ehrenämtern. Meines Erachtens ist es gerade in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, den Menschen in unserer Region, in den Dörfern und Städten einen Halt in ihrer Freizeit zu geben und dieses Leben mitzugestalten. Hierzu braucht es immer wieder Ehrenamtliche, die eine Vision haben und an der Zukunft mitarbeiten.
In jeder Krise liegt eine Chance, denn ich glaube, dass wir aus dieser Corona-Pandemie gestärkt hervorgehen werden, mit der Chance zur Erneuerung und Neuorientierung. Gestärkt aus dem Grunde, weil sich die Menschen nach dieser Krise wieder auf das Wesentliche konzentrieren werden. Sie werden ein Stück weit ihren Lebensinhalt intensiver genießen und nicht alles für selbstverständlich erachten. Nicht immer höher, weiter und schneller. Nein, das Vereinsleben intensiv miterleben und genießen und Teil einer Gemeinschaft sein, in der es Spaß macht, mitwirken zu können.“Das „neue Normal“ werde anders aussehen als das alte. „Vielleicht hat die Corona-Krise nur einen einzigen Sinn: der Menschheit unmissverständlich klarzumachen, dass es auch ohne sie nicht so weitergegangen wäre wie bisher. Auch ein Impfstoff wird den alten Zustand nicht wiederherstellen können. Das „noch seltsamere Jahr 2021“ wird in vieler Hinsicht Entscheidungen bringen.
Ich persönlich freue mich auf diese richtungsweisenden Entscheidungen und diese Zukunftsaussichten. Sicherlich löst diese Krise auch festgefahrene Denkmuster in unserem Handeln und in unserer Vereins- und Verbandsarbeit. Sie zwingt uns, über Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu schauen und erzwingt auch Innovationen und ein Stück weit auch die Digitalisierung in unseren Ehrenämtern. Wir haben die Komfortzone, die längst brüchig geworden war, hinter uns gelassen. Im Sinne der Zukunft ist das keine schlechte Botschaft. Ich möchte Euch mit dieser Botschaft Mut machen, diese Krise zu überstehen und daraus gestärkt herauszugehen. Ich finde, das Wort „Entschleunigen“ passt zur jetzigen Situation auf viele Dinge unseres Lebens, sowohl auf unsere Freizeitaktivitäten als auch auf unser alltägliches Leben mit den Einschränkungen, die aus der Situation der Corona-Krise überlebenswichtig sind.“
Der Diözesanbundesmeister erklärt in seinem Schreiben auf der Verbandspage abschließend: „Die derzeitige, noch nie da gewesene Situation treibt uns alle in gleicher Weise um und wirft viele Fragen, Unsicherheiten und Unwägbarkeiten auf, deren Klärung teilweise auf sich warten lassen muss. Gehen wir gemeinschaftlich durch diese schwere Zeit in der Zuversicht, zu einem späteren Zeitpunkt mit mehr Schwung und Energie denn je unser Schützenwesen als festen Bestandteil des Gemeinschaftslebens zu gestalten.